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“Youth for peace” - „100 Botschafter für den Frieden“:

von Yassin Boulkhrif (Q3)

Als Martin Liepach im Sommer 2018 auf mich zukam, um mir zwischen Tür und Angel eine Broschüre in die Hand zu drücken, war mir in keiner Weise bewusst, welches Ausmaß der Wettbewerb annehmen sollte, den die Broschüre bewarb.

Gefordert war eine Idee zum Thema „Frieden“. Zu verlieren hatte ich ohnehin nichts, zumal die Thematik eine ebenso wichtige wie interessante ist. Entstanden ist nach einigen Stunden ein “Masterplan für Afrika”!

Nun mag man sich fragen, wie dies zum Thema „Frieden” passt. Die Idee entstand vor allem aus der Motivation heraus, dem chinesischen Entwicklungshilfemodell ein europäisches entgegenzusetzen, um aus dem Kontinent der schließlich die Wiege der Menschheit ist, einen gleichberechtigten und auch gleichrangingen Partnerkontinent Europas zu machen, um eine Einflussnahme Chinas zu verhindern.

Einige Wochen nach den Sommerferien kam schließlich eine Einladung nach Berlin vom Institut français Deutschland, welches in Kooperation mit dem Deutsch französischen Jugendwerk (DFJW), dem Auswärtigen Amt und der Mission du Centenaire die Veranstaltung in Berlin organisierte, an der ich vom 16. bis 18. November 2018 teilnehmen durfte.

Als ich während der Zugfahrt gemeinsam mit Frau Keller-Feldbusch, die mich begleitete, das Programm eingehender studierte, wurde mir erst klar, welches Ausmaß die Veranstaltung haben sollte. Aber auch welchen Stellenwert die von mir und 99 weiteren “Botschaftern für den Frieden” aus Frankreich und Deutschland entwickelten Ideen haben.

Nach unserer Ankunft in der Herberge in Berlin Ostkreuz, die die kommenden 3 Tage unsere Unterkunft war, startete abends bereits das Programm:
Ein Empfang in der französischen Botschaft stellte die Auftaktveranstaltung des dreitägigen Programms dar. Dort hatten wir die Gelegenheit eines ersten Kennenlernens der weiteren SchülerInnen und ihren Lehrkräften aus Deutschland und Frankreich. Nach der Vorstellung einiger Friedenspläne im Rahmen des Wettbewerbes folgte eine Podiumsdiskussion. Im Anschluss lud uns die französische Botschafterin Madame Anne-Marie Descôtes zum Abendessen ein.

Am Samstag entwickelten Jugendliche aus über 48 Ländern in Gruppen von ca. 10 Personen in unterschiedlichen Workshops weitere Friedensideen. Es war eine einmalige Gelegenheit, meine Idee mit Jugendlichen aus der ganzen Welt zu diskutieren und eine Menge interessanter Menschen kennenzulernen. Ziel war es, dass jede Gruppe, 20 an der Zahl, am Ende des Tages eine ausgearbeitete Friedensidee präsentiert.
Meine Idee des „Masterplans für Afrika“ wurde zwar viel diskutiert, letzten Endes entschied sich meine Gruppe jedoch für eine andere Idee, was angesichts der vielen Erfahrungen an diesem Tag jedoch meinen Enthusiasmus nicht bremste. Den Abschluss des durchaus anstrengenden Tages, feierten wir im “Prince Charles”, einer Berliner Diskothek, in ausgelassener Atmosphäre.

Am Sonntag folgte dann schließlich der krönende Abschluss:
An diesem Tag sollte ein Buch mit unseren ausgearbeiteten Ideen, am 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkriegs, dem Bundespräsidenten Steinmeier und dem französischen Staatspräsidenten Macron übergeben werden.

Nach einer sehr guten Rede Steinmeiers und einem ebenso grandiosen Aufruf Macrons (der leider verspätet eintraf), den gezeigten Willen weiterhin zu bewahren, um für ein freiheitliches und friedliches Europa zu kämpfen, machten wir ein gemeinsames Foto mit den Präsidenten. Im Anschluss besuchten beide eine offizielle Gedenkfeier im Bundestag.

Nach den sehr bereichernden Erfahrungen der letzten Tage, in denen ich wahrlich nicht viel Schlaf finden konnte, mussten wir alle den Heimweg antreten. Aber bereits Goethe sagte:

Heute geh ich. Komm ich wieder,
Singen wir ganz andre Lieder.
Wo so viel sich hoffen läßt,
Ist der Abschied ja ein Fest.
 

Johann Wolfgang von Goethe

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