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Ad astra: Bericht aus Astro-AG und AstroClub

Ich bin Theresa, 17 Jahre alt und besuche zurzeit die E-Phase an der Liebigschule Frankfurt. Mein größtes Hobby, die Astronomie, hat hier angefangen sich zu verfestigen.

 

An Naturwissenschaften war ich schon immer interessiert, zur Astronomie spezifisch kam ich, als ich eine Präsentation über unser Sonnensystem in der Grundschule halten musste. Damals war das ein interessantes Thema, was ich gerne ein bisschen weiterverfolgen wollte. Kurz darauf, 2018 bin ich dann an die Liebigschule gekommen und dort direkt bei Herr Ziegs in der Astro-AG eingestiegen, in der ich seither aktiv bin.

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In der Astro-AG haben wir uns jegliche Bereiche in der Astronomie genauer angeschaut, sowohl theoretisch als auch praktisch. So lernte ich beispielsweise den ersten Umgang mit Teleskopen und baute auch ein kleines eigenes. Wir erarbeiteten mithilfe von Arbeitsprogrammen Themenbereiche, wie beispielsweise Photonenbewegungen in der Sonne und Eigenbewegung von Sternen; und besuchten Einrichtungen, wie die Raketentriebwerkstestanlage des DLR Lampoldshausen oder das TURM-Observatorium in Darmstadt.

Vor dreieinhalb Jahren bin ich dann dem Physikalischen Verein, der national ältesten Vereinigung für Physik, beigetreten, in dem ich bis jetzt sehr aktiv bin. Kurz darauf bekam ich eine Einladung für den AstroClub, die Jugendgruppe des Vereins, wo ich dann auch direkt vorbeischaute. Zu der Zeit bestand unsere Gruppe aus etwas weniger als zehn Schülern, ich war das einzige Mädchen. Inzwischen zählen wir rund 30 Mitglieder, darunter knapp die Hälfte Mädchen.

Neben vielen kleineren Projekten, wie bspw. einer regelmäßigen Asteroidensuche von der IASC (International Asteroid Search Campaign) oder einem Sonnensystem mit Maßstab 1:200Mio im Treppenaufgang zu unserer Sternwarte betreiben wir, dank der Evelyn und Martin Wentz Stiftung, unser größtes Projekt RESPECT-S (REmoteSPECtroscopicTelescope-Spain), ein Remote-Teleskop, das in Nordspanien steht. Ich hatte das Glück, dass dieses Projekt genau zu meinem Beitritt begonnen hatte und ich es somit von Anfang an miterleben darf.

Seit Dezember 2024 steht das Teleskop Bildungsgruppen wie Schulen zur Verfügung, sodass Astronomie und Spektroskopie wieder etwas bekannter werden und auch ohne ein besonders großes oder teures Setup betrieben werden kann.

Dazu beitragend hatten wir im Rahmen unseres Pilotprojekts im Herbst 2024 zwei Remotebobachtungen mit der ältesten Gruppe der Astro-AG unserer Schule, bei denen am Ende auch ein Spektrum entstand.

Im November haben wir dann mit unserem Projekt den Reiff-Preis der Reiff-Stiftung gewonnen, durch den wir unser Setup mit einem Apochromaten, also einem kleinen Linsenteleskop für Astrofotografie, ergänzen werden. Mithilfe dessen erhalten wir neben einem Spektrum parallel auch eine bildliche Darstellung des beobachteten Objekts.

Ziel dieses Jahres ist es für uns, AstroClub-interne Spektroskopieprojekte, wie Doppelsterne, Spektralklassen, aktive Galaxienkerne und Weiteres zu verfolgen und möglichste viele Schulklassen für Spektroskopie zu begeistern.

Ich persönlich bin immer wieder fasziniert wie vielfältig und unendlich Astronomie und Astrophysik sind und wie viel Informationen man aus Kleinigkeiten, wie beispielsweise einem einfachen Foto oder einem Spektrum entnehmen kann. Ich freue mich weiterhin auf viel Zeit mit dem Physikalischen Verein und zweieinhalb weitere Jahre mit der Astro-AG!

Um diese Chance zu nutzen, möchte ich auch Herrn Ziegs, der die Astro-AG mit viel Engagement seit Jahren leitet, und allen aus dem Physikalischen Verein und dem AstroClub für ihr Begeisterung für die Astronomie danken, ohne die ich es wahrscheinlich nie so weit geschafft hätte.

Bei Interesse oder Fragen bezüglich des ReSpecT-S Projekts, des AstroClubs oder des Physikalischen Vereins gibt es mehr Infos unter www.respect-s.de oder per Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Theresa Osiak, Januar 2025

Grußwort der Schulleitung

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