Eine totale Mondfinsternis, sichtbar in ganz Europa und dazu noch 103 Minuten lang. Sie wurde in den Nachrichten, in der Zeitung, im Internet usw. im Voraus vielfach angekündigt.
Auch ich habe mir diesen Abend von Anfang an zum Beobachten freigehalten. Da ich in der Regel 2 – 3 Abende im Monat dem Mond widme, ist meine Vorgehensweise stets sehr ähnlich.
Auf dem Balkon mit meinem Teleskop ausgerüstet breitgemacht, ist es zu allererst daran, mit dem Sucherfernrohr (Kleines Fernrohr neben dem Hauptteleskop) grob nach dem Mond suchen und ihn ins Visier nehmen. Nun lässt sich durch Einsetzen eines Okulares (Auswahl der Vergrößerung) das Objekt der Begierde näher durch das Hauptteleskop zu beobachten. Umliegenden Störlichtquellen geschuldet lässt sich eine Art Blende auf der Linse fixieren, welche ich in diesem Falle anbringen musste, um einen Kontrast zum vergleichsweise dunklen Mond herstellen zu können.
Nachdem ich den Mond aufgefunden habe, heißt es schnell handeln, schließlich bewegt er sich vergleichsweise schnell am Himmel und es
bleiben oftmals keine 20 Sekunden, bevor das Teleskop erneut nachjustiert werden muss. Beim Beobachten irdischer Objekte wie einem Hochhaus beispielsweise wäre so etwas logischerweise nicht notwendig.
Jedenfalls ist es dann einfach nur noch eine Frage des Geschicks und der Geschwindigkeit, abhängig davon wie schnell und präzise der folgende Ablauf ausgeführt wird: Den Mond ins Sichtfeld rücken, am Teleskop scharf stellen, das Handy frei Hand vor das Okular halten,
mit dem Finger auf den Bildschirm tippen und den Fokus setzen sowie letztendlich den Auslöser betätigen.
Zuletzt bleibt nur noch die Auswertung der Aufnahmen. In diesem Falle habe ich mittels Power Point eine simple Collage erstellt, die den Ablauf der Finsternis bis hin zur vollständigen Rückkehr des Sonnenlichts übersichtlich darstellt.
Selbst mit einem einfachen Smartphone lassen sich sehr schöne Aufnahmen von weit entfernten Objekten tätigen, schließlich übernimmt das Teleskop den fehlenden optischen Zoom der Handykamera.
von Patrick Leonhardt