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Bundestagswahl 2025 - Zukunft gehört denen, die sich für sie einsetzen

Anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl 2025 fand am 13. Februar eine von den Schülerinnen und Schülern der Menschenrechts-AG moderierte Podiumsdiskussion statt.

Die von den Lernenden für den Politik-Talk vorbereiteten Fragen konnten aktueller kaum sein: Wie gehen Bundestagsabgeordnete mit der Verantwortung um, in wirtschaftlich unsicheren Zeiten politische Stabilität zu gewährleisten? Welche Strategien gibt es, um populistischen Strömungen entgegenzutreten? Fragen wie diese boten einen spannenden Einblick in die Arbeit von Parlamentarierinnen und Parlamentariern und luden zu einer kritischen Auseinandersetzung ein. Vor allem war die aktuelle Migrationsdebatte im Deutschen Bundestag Gegenstand der Diskussionsveranstaltung, an der rund 450 Schülerinnen teilnahmen. Besonders dynamisch wurde es auf dem Schulpodium, als die eingeladenen Abgeordneten ihre Wahlprogramme präsentieren durften – allerdings unter Zeitdruck: Ein Timer auf der Leinwand gewährte ihnen lediglich eine Minute, um ihre Kernbotschaften auf den Punkt zu bringen.

In diesem Kontext betonte Armand Zorn (SPD), dass die Zukunft nicht automatisch besser werde, sondern aktiv gestaltet werden müsse. Sein Fokus lag dabei auf Bildung: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir kein Kind zurücklassen, dass unsere Schulen modernisiert und saniert werden, dass wir mehr Lehrkräfte haben und eine digitale Infrastruktur aufbauen. Zudem setze ich mich dafür ein, dass es eine warme und gesunde Mahlzeit an Schulen gibt, um junge Menschen bestmöglich auf ihre Zukunft vorzubereiten.“

Omid Nouripour (GRÜNE) stellte die vier Kernbewegungen seiner Partei heraus: „Wir haben uns gegründet für Umwelt- und Klimaschutz, für Bürgerrechte, für Frieden und für die Gleichstellung von Frauen und Männern. Diese Themen sind aktueller denn je. Alles, was wir heute nicht für den Klimaschutz tun, wird später noch teurer. Demokratie und Frieden müssen aktiv verteidigt werden, und Gleichstellung bleibt eine zentrale Gerechtigkeitsfrage.“

Janine Wissler (LINKE) führte drei zentrale Punkte an, für die sich ihre Partei starkmacht: „Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum, denn steigende Mieten sind für viele eine enorme Belastung. Wir wollen ein Land, in dem alle in Würde leben und niemand in Armut ist. Und drittens: Wir müssen dem Erstarken der Rechten entgegentreten, Rassismus bekämpfen und das Asylrecht verteidigen.“

Dr. Thorsten Lieb (FDP) betonte die Bedeutung von Freiheit in verschiedenen Bereichen: „Ich setze mich sowohl für wirtschaftliche Freiheit als auch für Bürgerrechte ein. Ein entscheidender Punkt ist, wie wir unsere Gesellschaft in den nächsten Jahren zusammenhalten und gleichzeitig die Wirtschaft stärken. Bürokratieabbau ist dabei zentral, ebenso wie die Förderung von Zukunftsprojekten, etwa durch den Einsatz für die Ansiedlung der EU-Anti-Geldwäsche-Behörde in Frankfurt.“

Yanick Schwander (CDU) stellte wirtschaftliche Herausforderungen in den Mittelpunkt: „Wir müssen unsere Wirtschaft wieder entfesseln, Unternehmen mehr Freiraum geben und dafür sorgen, dass Menschen von ihrer Arbeit leben können. Zudem brauchen wir schnellere Anerkennungen ausländischer Abschlüsse, um Fachkräfte effizienter in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Besonders wichtig ist mir auch der Erhalt von Industriearbeitsplätzen, gerade im Frankfurter Westen.“Bild_3.jpg

Mit großer Sorgfalt und einem feinen Gespür für spannende Gespräche führten die Jugendlichen die Kandidierenden aus Frankfurt durch die Diskussion. Indem sie beispielsweise gezielt Halbsätze zur Vervollständigung vorgaben, lenkten sie die Gespräche in eine lebendige und tiefgehende Richtung – ein geschickter Kniff, der für spannende und authentische Einblicke sorgte.

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und wachsender populistischer Strömungen wird die Belastbarkeit der Demokratie auf dieProbe gestellt. Umso wichtiger ist es, dass politische Debatten nicht nur in Parlamenten geführt werden, sondern auch in Schulen – dort, wo die nächste Generation heranwächst. Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie muss verteidigt, diskutiert und immer wieder neu erkämpft werden.

Wenn Parlamente in Krisenzeiten ihrer Verantwortung nicht gerecht werden, wenn Populismus den politischen Diskurs vergiftet, dann ist es umso wichtiger, dass eine neue Generation nicht schweigt. Dass sie hinschaut. Dass sie Fragen stellt. Dass sie sich nicht mit einfachen Antworten zufriedengibt. Diese Podiumsdiskussion stellte daher nicht nur einen Austausch von Argumenten dar, sondern auch ein Zeichen. Das Zeichen, dass die Demokratie lebt. Dass junge Menschen sich nicht abwenden, sondern einmischen. Dass sie verstehen: Die Zukunft gehört denen, die sich für sie einsetzen.

Die Menschenrechts-AG

Frankfurt, 18.02.2025

Grußwort der Schulleitung

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