Der Religionsunterricht wurde zu einem echten Highlight: Valentin Grunhofer, Physiker von der University of Applied Sciences (UAS) Frankfurt, besuchte unsere Schule und sprach über die Entstehung des Universums – den Urknall.
Doch damit nicht genug: Sein Vortrag regte auch zu einer tiefgründigen Frage an – schließen sich Religion und Naturwissenschaft eigentlich aus? Mit großer Begeisterung und anschaulichen Experimenten brachte Herr Grunhofer komplexe physikalische Zusammenhänge auf verständliche Weise näher. Ein „Mini-Urknall“ wurde im Klassenzimmer simuliert, der Doppler-Effekt experimentell dargestellt und ein „Selfie des Urknalls“ mithilfe eines alten Fernsehers sichtbar gemacht – die kosmische Hintergrundstrahlung ließ sich tatsächlich empfangen!
Besonders spannend war der Perspektivwechsel, den Herr Grunhofer anregte: Naturwissenschaft und Glaube müssen keine Gegensätze sein. Viele große Wissenschaftler waren gläubig – so etwa Georges Lemaître, Begründer der Urknalltheorie, der sagte: "Es gibt keinen Konflikt zwischen Religion und Wissenschaft, denn sie befassen sich mit verschiedenen Fragen." Oder Werner Heisenberg, der formulierte: „Der erste Schluck aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.“ Dieser fächerübergreifende Zugang ermöglichte eine spannende Verbindung zwischen Religion und Physik und zeigte, wie bereichernd das Zusammenspiel unterschiedlicher Perspektiven sein kann. Ein herzliches Dankeschön geht an Herrn Grunhofer für seinen inspirierenden Besuch sowie an den gesamten Fachbereich 02 der UAS Frankfurt, der diese Begegnung ermöglicht hat.
Julia Grunhofer