Für uns 10 begann die Reise am Abend des 14. Juli mit unserem ersten Flug nach Saõ Paulo, von wo wir weiter zum Flughafen Foz do Iguazu geflogen sind. Dort wurden wir dann sehr herzlich von einem Teil unserer Gasteltern empfangen und sind etwa 2 Stunden mit dem Auto nach Montecarlo gefahren. Auf dem Weg konnte man sich gegenseitig schon ein wenig kennenlernen und gleichzeitig die unbekannte Umgebung bestaunen. Angekommen in Montecarlo hat dann schließlich jeder seine Gastfamilie kennengelernt und wir haben die erste Nacht dort verbracht.
Nach einem Tag in Montecarlo ging es für uns mit einer 16h Busfahrt für eine Woche nach Buenos Aires. Begleitet wurden wir von Gladis, die während des ganzen Austauschs unsere Ansprechpartnerin war und außerdem die Schulleitung des Instituto Carlos Culmey. In Buenos Aires angekommen, haben wir außerdem Friedrich und Moritz kennengelernt, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr in Argentinien absolvieren. Am ersten Tag hatten wir eine Führung durch das Teatro Colon und haben die restliche Freizeit genutzt, um Buenos Aires etwas besser kennenzulernen.
Besonders schön war es, gegen Abend zum Puerto Nuevo zu gehen und den Sonnenuntergang anzuschauen. Am nächsten Tag sind wir mit einem Hop-on Hop-off Bus durch die Stadt gefahren und hatten so die Chance, viel Neues wie la Boca, San Telmo oder das Barrio Chino zu entdecken. Zum Abschluss der Woche haben wir zunächst mit einer kleinen Tretboot Fahrt Palermo kennengelernt und am darauffolgenden Tag eine etwa zweistündige Schifffahrt in Tigre gemacht.
Vom kalten Buenos Aires ging es dann wieder ins sommerliche Monte Carlo, wo es trotz Winter meist an die 30C war. Dort bestand unser Alltag unter der Woche darin, von 6:40 bis etwa 12 Uhr mit unseren Gast-Geschwistern in die Schule zu gehen. Der Unterricht war jedoch ganz anders, als wir ihn aus Deutschland kennen, insgesamt viel weniger strikt und der Sport Unterricht getrennt zwischen Jungs und Mädchen. Ebenfalls haben wir die Kinder der Grundschule sowie des Kindergartens kennengelernt und außerdem Deutschklassen besucht.
Neben dem Schulalltag standen aber an vielen Tagen auch tolle Ausflüge auf dem Programm: So waren wir beispielsweise in Posadas, der Hauptstadt unserer Provinz Missiones, haben die Ruinen in San Ignacio besucht oder einen gemeinsamen Ausritt durch den Wald gemacht. Und hatte man nach der Schule mal nichts zu tun, war die Eisdiele el Indiecito der perfekte Ort, um sich die Zeit zu vertreiben. An den Wochenenden haben die Familien oft Ausflüge mit uns unternommen, beispielsweise auf ihre Felder mit vielen verschiedenen Tieren oder wir sind gemeinsam mit Booten auf eine Insel gefahren.
Ein großes Highlight der ganzen Reise war schließlich unser 2-tägiger Ausflug zu einem der sieben Weltwunder, den Iguazúwasserfällen. Wir waren auf der argentinischen Seite, wodurch wir praktisch vom Garganta del Diablo umgeben waren. Neben dem gigantischen Wasserfall bot der Nationalpark aber auch viele ,,kleinere” Wasserfälle und vor allem eine atemberaubend schöne Natur mit vielen besonderen Tieren, wie Tukanen, Affen oder Nasenbären, die unbeirrt an uns vorbeigelaufen sind.
Insgesamt sind wir uns alle einig, dass die vier Wochen, die wir in Argentinien verbringen durften, zu den besten unseres Lebens zählen. Die Zeit war geprägt von einer einzigartigen Natur und Menschen, die uns mit so viel Herzlichkeit und Liebe entgegengekommen sind. Wir waren von Anfang an Teil der Familie und wurden wie ihre eigenen Kinder aufgenommen. Ich würde es von Herzen jedem empfehlen, denn die Erfahrungen und Erinnerungen, die wir gesammelt haben, sind unvergesslich.
Daher auch nochmal ein großes Danke an die Organisatorinnen Gladis und Frau Holzscheiter, durch die eine solche Erfahrung überhaupt erst möglich wurde.
Rike, Q3, 01.22.2023