Am Donnerstag, den 14.11.2024 fand an der Liebigschule eine außergewöhnliche Veranstaltung statt: Der ehemalige französische Fußballweltmeister und Aktivist Lilian Thuram besuchte die Liebigschule, um mit Jugendlichen über Rassismus zu sprechen. Zu diesem besonderen Anlass reisten auch Schüler des Lycée francais Victor Hugo, der Ziehenschule und der Carl-Schurz-Schule an, um an der Veranstaltung teilzunehmen.
Die Veranstaltung war das Ergebnis einer gelungenen Kooperation zwischen der Johann Wolfgang Goethe-Universität, der Vereinigung der Französischlehrkräfte (VdF), Libingua, dem Bundesnetzwerk der Schulen mit deutsch-französischem bilingualen Zweig sowie der Fondation Lilian Thuram. Dieses starke Bündnis unterstrich die Bedeutung des Themas und schuf einen Rahmen, der den Schülern die Möglichkeit gab, von einem weltweit anerkannten Experten zu lernen und inspiriert zu werden.
Thuram, der sich nach seiner beeindruckenden Karriere als Profifußballer der Bekämpfung von Rassismus verschrieben hat, sprach offen über seine eigenen Erfahrungen. Er schilderte, wie er als Kind einer Minderheit nach Frankreich kam und später im Profifußball mit Diskriminierung konfrontiert wurde. Besonders eindrucksvoll war seine Erklärung, dass Rassismus häufig unbewusst geschehe und deshalb eine bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Wertvorstellungen notwendig sei.
Er rief dazu auf, die Art und Weise, wie Geschichte erzählt wird, zu hinterfragen und eigene Vorurteile zu reflektieren. Der Fußballstar erklärte, dass wahre Veränderung bei jedem Einzelnen beginne: „Es geht darum, Verantwortung für das eigene Denken und Handeln zu übernehmen.“ Thurams Nähe zu den Schülern machte die Veranstaltung zu etwas Besonderem. In einer offenen Diskussionsrunde hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Fragen und Gedanken mit ihm zu teilen. Dabei reichten die Themen von gesellschaftlicher Ungerechtigkeit über Diskriminierung bis hin zu persönlichen Handlungsmöglichkeiten.
Mit seinem Humor, seiner Empathie und seiner klaren Botschaft schuf Thuram eine Atmosphäre, die nicht nur zum Nachdenken anregte, sondern auch Mut machte, eigene Sichtweisen kritisch zu hinterfragen. Die Schüler waren beeindruckt von Thurams bodenständiger und sympathischer Art, die ihn nicht nur als Weltmeister, sondern auch als authentischen Menschen nahbar machte.
Am Ende nahm sich Thuram sogar noch die Zeit, zahlreiche Autogramme zu geben und für Fotos zur Verfügung zu stehen.
Dank der Unterstützung durch die beteiligten Organisationen und Schulen wurde dieses Event zu einem großen Erfolg!
J. Keller-Feldbusch, 20.11.2024